Ein Herz für Kinder, das war die Lösung für folgendes Problem:
Die Senioren-Union musste - der Pandemie gehorchend - ihre geplante Adventsfeier absagen. Die kleinen Schoko-Nikoläuse, die jeder Teilnehmer bekommen sollte, waren zu dem Zeitpunkt aber schon eingekauft. Was also damit anstellen?
Senioren-Union-Mitglied Brigitte hatte die passende Idee. Mit Beginn der Impfmöglichkeiten gegen Corona ist sie beruflich wieder aktiv geworden und impft u.a. auch bei den Quickborner Johannitern. Dort wurden am Sonntag erstmalig die jüngsten Mitbürger (5 – 11 Jahre) geimpft. Und genau die sollten – das war Brigittes Idee - zur Anerkennung einen Schoko-Nikolaus erhalten. Ihre kurze Rückfrage dazu beim ersten Vorsitzenden Thomas Dänecke brachte ihr nicht nur spontane Zustimmung, sondern löste auch gleich noch das Problem, dass die Anzahl der Weihnachtsmänner evtl. nicht reichen könnte. Thomas fuhr noch am selben Abend zum Großhandel und sorge für Nachschub!
Die Senioren-Union möchte mit dieser Aktion nicht besserwisserisch oder gar altklug in die Debatte um das Für und Wider der Impfung bei unseren Jüngsten eingreifen. Das muss jede Familie für sich entscheiden und wenn es dazu Rat bedarf, dann ist sicherlich der Kinderarzt die erste Adresse, nicht wir. Aber wenn sich die Familie dazu entschlossen hat, dann ist es sicher eine gute Idee der bzw. dem jungen Mitbürger/in ein wenig Anerkennung zukommen zu lassen. Denn so kleine Kinder haben möglicherweise doch ein bisschen Bammel vor dem kleinen „Pieks“.
Die Reaktion am Sonntag zeigte genau dies. Respekt und ein wenig Unbehagen waren den Kleinen deutlich ins Gesicht geschrieben. Paula war die erste heute. Sie durfte sich erst einmal ein buntes Kinderpflaster (hatten die Johanniter extra besorgt!) aussuchen, was schon mal ein wenig ablenkte. Dann kam die kleine Spritze, lieber nicht hinschauen und....  schon vorbei! Zur Belohnung gab es dann den kleinen Nikolaus, nein sogar 2. Zum Abschied einen Give me five (=Handschlag) mit Brigitte und einen ganz anderen Gesichtsausdruck. Als wollte sie sagen: „war echt cool!“
Cool gibt sich auch Paul, der als nächster seine Impfung erhält. Und auch er nimmt sich 2 Schoko-Nikoläuse, denn einen davon soll die Mama haben. Möglicherweise könnte es bei ihr ja auch so einen Hauch von Bammel gegeben haben? Auf jeden Fall schreibt sie uns später, als ich ihr die Bilder habe zukommen lassen:
„Wir freuen uns so, dass Paul sich impfen lassen konnte!“
Insgesamt wurden heute 188 Kinder geimpft. Die überwiegende Anzahl von ihnen wollte unbedingt geimpft werden, machen mutig den Oberarm frei und zeigen sich äußerst dankbar für die Spritze. Die Einschränkungen durch die Pandemie zehren an ihren Nerven, in der Impfung sehen sie einen Weg daraus zu kommen. Ein Sechsjähriger zum Beispiel äußert sich traurig darüber, dass sein 2 Jahre alter Bruder ein nicht so schönes Leben hatte wie er, mit Kleinkinderturnen und Babyschwimmen. Es ist schon erstaunlich, wie intensiv Kinder rational und emotional unsere gegenwärtige Situation wahrnehmen. Man muss stolz sein auf diese Kinder, darüber sind sich alle, die heute bei den Johannitern ihren Dienst absolvierten, einig. Und auch darüber, dass die Impfbereitschaft zunehmen wird. Geimpfte Freunde und Klassenkameraden werden Richtschnur sein. Nur in ganz wenigen Fällen gibt es Vorbehalte. Ein Mädchen, was unbedingt geimpft werden will, braucht trotzdem Bedenkzeit. Ihre letzte Impfung war nicht gut gelaufen. Die Oma soll doch bitte noch dazukommen. Das wird flugs organisiert, das tut die Oma dann auch ganz spontan (was denn sonst?) und dann sind ihre Hemmungen überwunden. Wer soll sie impfen? Na klar, Brigitte, ist ja schließlich auch ne Oma.
Und wir, die Senioren-Union Quickborn und Umgebung, freuen uns, dass die Aktion mit unseren Schoko-Nikoläusen so gut angekommen ist. Eine bessere Verwendung – darin sind sich alle einig – hätten wir dafür gar nicht finden können.
Es bleibt zu hoffen, dass sich noch möglichst viele an dem jetzt boomenden Impfgeschehen beteiligen und wir dadurch schnell eine Immunität erreichen, die es uns als Senioren-Union wieder erlaubt, das zu tun, was unser eigentliches Anliegen ist: mit unseren Mitgliedern und Gästen zusammen zu kommen und gemeinsam schöne Stunden zu erleben. Möglicherweise haben die Schoko-Nikoläuse dazu auch einen klitzekleinen Beitrag geleistet. Würde uns freuen.